Service und Werkstatt sind das Rückgrat im Kfz-Gewerbe. Hier wird Geld verdient und so soll es auch in Zukunft sein. Dabei kommt die Transformation der Branche auch in den Werkstätten an. Mega-Themen wie die Elektrifizierung der Fahrzeuge und die Digitalisierung werden zu zahlreichen Veränderungen führen. Darin waren sich die Teilnehmer des Automobilwoche-Webcasts "Werkstatt der Zukunft – Service und Mobility" am 18. August einig.
Die Auswirkungen bekommen Betriebe zum Teil jetzt schon zu spüren. Drohende Umsatzlücken gilt es frühzeitig entgegenzuwirken. Geschäfte, die in guten Jahren eher vernachlässigt wurden, soll künftig wieder eine größere Rolle spielen, betonte Markus Walter, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Walter (Nissan/Hyundai) in Pforzheim.
Bei Marken, die zu den Vorreitern der Elektromobilität gehören, ist die Entwicklung zuerst spürbar. Denn bei reinen Elektroautos ist der Wartungsbedarf deutlich geringer, wie Stefan Reindl, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) betonte. Öl, Abgas, Bremsen, Zahnriemen, Zündkerzen – hier besteht weniger oder gar kein Bedarf mehr.
Antriebsmix bestimmt die Entwicklung
Allerdings gilt dies nur für reine Elektroautos. Bei Plug-ins, die sowohl Elektroantrieb als auch Verbrenner haben, sieht es schon wieder anders, sagte Wilhelm Hülsdonk, Vizepräsident Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe und Inhaber der freien Werkstatt Autozentrum Voerde. Bei freien Werkstätten kommt die Entwicklung ohnehin später an, da sie sich meist um etwas ältere Fahrzeuge kümmern.
Ohnehin wird es künftig auf den Straßen einen Antriebsmix geben. Thomas Aubel, Geschäftsführer des Werkstattausrüsters Maha Gruppe, lehnt ein Schwarz-Weiß-Denken ab. Er ist sich sicher, dass es auch in 50 Jahren noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf den Straßen gibt.
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