Eine gute Nachfrage nach seinen Produkten hat die Erholung des Chemiekonzerns BASF im vierten Quartal vorangetrieben. Der Umsatz stieg von Oktober bis Dezember im Jahresvergleich um acht Prozent auf 15,9 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern bei der Vorlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Dazu hätten höhere Mengen und Preise beigetragen, während Währungseffekte negativ gewirkt hätten.
BASF bereitet jedoch das Coronavirus und die schwache Nachfrage der Autobranche seit einigen Monaten Sorgen. Zuletzt verschärfte der Konzern deshalb noch einmal seinen Sparkurs. Bis zu 2000 Stellen weltweit will das Unternehmen in seiner erst Anfang des Jahres entstandenen Dienstleistungseinheit "Global Business Services" bis Ende 2022 abbauen. Mit den Stellenstreichungen will BASF ab dem Jahr 2023 mehr als 200 Millionen Euro jährlich einsparen.
Konzernchef Martin Brudermüller hatte bereits vor der Corona-Krise ein Sparprogramm aufgesetzt, um den Konzern profitabler zu machen. Insgesamt sei das Unternehmen auf gutem Weg, den operativen Gewinn (Ebitda) ab 2021 jährlich um zwei Milliarden Euro zu verbessern, sagte Finanzchef Hans-Ulrich Engel. Im Zuge einer Neustrukturierung sollen insgesamt 6000 Stellen wegfallen, ungefähr die Hälfte davon am Stammsitz Ludwigshafen.
Etwas weniger Umsatz im Gesamtjahr
Im Tagesgeschäft lief es für BASF zuletzt aber deutlich besser. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen legte um fast ein Drittel auf voraussichtlich 1,1 Milliarden Euro zu. Die höchsten Analystenschätzungen seien damit leicht übertroffen worden, hieß es. Die Papiere des Ludwigshafener Chemieunternehmens legten im insgesamt freundlichen Marktumfeld um 2,2 Prozent auf 68,05 Euro zu und waren damit einer der gefragtesten Werte im Dax . Die gesamte Chemiebranche profitierte zudem.
Im Gesamtjahr 2020 schrumpfte der Umsatz ein klein wenig auf rund 59,1 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (bereinigte Ebit) ging um 23 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro zurück. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern machte BASF aufgrund von Wertberichtigungen im dritten Quartal einen Verlust von 191 Millionen Euro nach 4,2 Milliarden Euro im Vorjahr. BASF will seine komplette Bilanz für das Jahr 2020 am 26. Februar vorlegen. (dpa-AFX/gem)
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