Der ehemalige Volkswagen-Manager Oliver Schmidt ist wieder auf freiem Fuß. Wie zuerst "Bloomberg" berichtete, wurde Schmidt aus einem Gefängnis in Niedersachsen entlassen. Die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Lüneburg habe einen entsprechenden Beschluss nach der zur Hälfte verbüßten Haftstrafe erlassen, bestätigte eine Sprecherin des Gerichts in Lüneburg. Damit sei die Vollstreckung der Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt.
Schmidt war im Jahr 2017 im Zuge des Abgasskandals bei Volkswagen am Flughafen von Miami vor dem Rückflug aus einem Urlaub vom FBI verhaftet worden. Er war dann in den USA von einem Gericht in Detroit wegen seiner Beteiligung an den Abgas-Tricksereien im Volkswagen-Konzern wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoßes gegen US-amerikanische Umweltgesetze zu sieben Jahren Haft und zu einer Geldstrafe in Höhe von 400.000 US-Dollar verurteilt worden. Im Herbst vergangenen Jahres war der heute 52-Jährige von den USA nach Deutschland überstellt worden, um hier den Rest seiner Strafe abzusitzen.
Ähnlich wie bei James Liang
Der Ex-Manager war laut US-Anklage von Februar 2012 bis März 2015 in leitender VW-Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut und soll angeblich die Justizbehörden bei ihren "Dieselgate"-Ermittlungen getäuscht haben.
In Deutschland ist eine Entlassung aus der Haft vor Ablauf der verhängten Freiheitsstrafe nicht unüblich. Eine Entlassung nach nur der Hälfte der Zeit kommt jedoch nicht allzu oft vor. Im Fall des ebenfalls im Abgasskandals verurteilten EX-VW-Ingenieurs James Liang lief es ähnlich wie nun bei Schmidt. Liang war ebenfalls verurteilt und später an Deutschland ausgeliefert worden. Einige Wochen nach seiner Überstellung nach Deutschland war Liang dann vorzeitig frei gekommen. (Mit Material von dpa)
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