Das Vauxhall-Werk in Ellesmere Port steht vor einer ungewissen Zukunft. In der Fabrik der britischen Opel-Tochter wird aktuell das Modell Astra gebaut, das im nächsten Jahr von einer neuen Generation abgelöst wird. Diese soll in Rüsselsheim und einem noch zu bestimmenden zweiten Werk gebaut werden. Doch Carlos Tavares, Chef des neuen Stellantis-Konzerns, zu dem auch Opel/Vauxhall gehört, hat nun angekündigt, in Großbritannien nicht mehr in Autos mit reiner Verbrennungstechnologie investieren zu wollen.
Hintergrund ist das Ziel der Regierung Großbritanniens, ab 2030 keine neuen Autos mit reinem Diesel- oder Benzinantrieb mehr zuzulassen. Ausnahmen soll es für Hybride geben. "Wenn uns gesagt wird, dass im Vereinigten Königreich ab 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden dürfen – was wir als Entscheidung des Landes respektieren –, dann werden wir dort nicht mehr in Verbrennungsmotoren investieren", sagte Tavares unter anderem laut "BBC" im Rahmen einer Pressekonferenz: "Denn das ergibt keinen Sinn."
Vergabe von E-Modellen
Die Zukunft des Werkes dürfte damit auch an der Entscheidung des Stellantis-Konzerns hängen, wohin die Produktion kommender Elektromodelle vergeben wird. Erste Entscheidungen diesbezüglich könne es schon in wenigen Wochen geben, sagte Tavares demnach weiter. Es gehe dabei auch um die Unterstützung des schwer angeschlagenen britischen Automobilsektors durch die Regierung. In Ellesmere Port arbeiten mehr als 1000 Mitarbeiter.
Durch das Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien nach dem nun vollzogenen Brexit komme Ellesmere Port grundsätzlich für die Produktion von Elektro- und Hybridfahrzeugen in Frage, sagte Tavares. Gleichwohl schränkte er ein, dass es womöglich sinnvoller sein könnte, stattdessen auf dem europäischen Festland zu produzieren: "Der größte Markt liegt auf der Seite Kontinentaleuropas." (mer)
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