Trotz Corona-Einschränkungen und Lockdown haben Werkstattausrüster das vergangene Jahr noch mit einem "Streifschuss" überstanden. "Doch dem Jahr 2021 sehen wir mit einer sehr trüben Stimmung entgegen", sagte Frank Beaujean, Präsident beim Werkstattausrüster-Verband ASA. "Wir stehen vor einem der schwierigsten Jahre."
Die Entwicklung im laufenden Jahr ist nach Einschätzung des ASA stark abhängig vom Produkt: Für Bremsprüfstände erwartet der Verband einen starken Absatzeinbruch, in der Hebetechnik werden die Investitionen wohl aufgeschoben ins nächste Jahr und den Reifenservice bezeichnet Beaujean als "erfreulich stabil". Immerhin ein Hoffnungsschimmer.
Auch andere Entwicklungen geben dem Verband etwas Zuversicht. Dazu zählen die in der Pandemie gestiegene Nachfrage nach individueller Mobilität, neue Technologien im Bereich Automotive und nicht zuletzt zurückgestellte notwendige Investitionen in die technische Ausstattung von Werkstätten und Prüforganisationen. "Allein, die Länge des Tunnels können wir heute noch nicht genau bestimmen", so der ASA-Präsident.
Sprunghafter Preisanstieg für Rohstoffe und Transport
Dagegen setzt die aktuelle Preisentwicklung den Werkstattausrüstern zu. "Sorgen bereitet unseren Mitgliedern derzeit beispielsweise zusätzlich die enorm gestiegenen Preise für Rohstoffe oder Transportkosten", sagte Beaujean.
Laut ASA-Verband haben sich die Preise für Spezialstahl gegenüber dem Vorjahr von 500 auf 1000 US-Dollar pro Tonne verdoppelt. Zudem haben sich die Transportkosten für einen Container aus Asien von bis zu 2000 US-Dollar auf 10.000 US-Dollar vervielfacht.
Das wirkt sich auch auf die Produkte aus. Abhängig vom Stahlanteil rechnet ASA-Vorstandsmitglied Bernhard Hoffmann mit Preiserhöhungen von bis zu zehn Prozent. Auch die Preise für Geräte mit Teilen aus Asien dürften anziehen.
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