Der Autovermieter Sixt traut sich nach dem schwierigen und von der Corona-Krise stark beeinträchtigten Jahr derzeit noch keine Prognose für 2021 zu. Aufgrund der hohen Unsicherheiten könne aktuell noch kein Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben werden, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen bei der Vorlage vorläufiger Jahreszahlen mit.
Derzeit sei nicht absehbar, wann die Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen wieder an Dynamik gewinnen werde und in welchem Umfang touristische Reisen in diesem Jahr möglich sein werden, hieß es zur Begründung. Auch die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Pandemie, etwa auf das Reiseverhalten der Menschen oder auf die gesamtwirtschaftliche Konjunktur, bleiben laut Mitteilung abzuwarten. Der scheidende Konzernchef Erich Sixt zeigte sich "dennoch vorsichtig optimistisch", dass das Unternehmen nach dem Ende von Kontaktverboten und Reiserestriktionen wieder in einen Wachstumsmodus kommen werde.
Corona macht Geschäft schwierig
Das vergangene Jahr hat Sixt mit 81,5 Millionen Euro Verlust vor Steuern abgeschlossen - nach Steuern und mit dem Ergebnis aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich Leasing aber noch zwei Millionen Euro Gewinn gemacht. Der Umsatz war wegen Reisebeschränkungen und Lockdowns in der Corona-Pandemie von 2,5 auf 1,5 Milliarden Euro eingebrochen, wie das Unternehmen mitteilte.
Die weiterhin stabile Auslastung der Stadtbüros sowie die Bereiche Langzeitmiete und Auto-Abos hätten einen noch stärkeren Einbruch verhindert. Erich Sixt sagte, in Europa habe Sixt schwarze Zahlen erwirtschaftet und in den USA massiv investiert. "Mit dem Erwerb hochattraktiver Airport-Stationen in den USA haben wir unsere Internationalisierungsstrategie vorangetrieben", sagte er. Das Auto-Abo-Angebot sei erfolgreich gestartet worden.
Erich Sixt wechselt in Aufsichtsrat
Der Vorstandschef und Großaktionär Erich Sixt will im Juni, kurz vor seinem 77. Geburtstag, auf den Posten des Aufsichtsratschefs wechseln. Seine beiden Söhne Alexander und Konstantin Sixt, die schon seit 2015 im Vorstand sind und die Digitalisierung vorangetrieben haben, sollen dann gemeinsam Co-Vorstandschefs werden. (dpa/swi/gem)
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