Sixt will sich in den kommenden Jahren das Geschäft mit Auto-Abos und Langzeitmieten deutlich ausbauen. "Das Geschäft ist deutlich planbarer als das mit Kurzzeitmieten. Wir werden darauf den Fokus legen", sagte Sixt-Vertriebschef Konstantin Sixt bei der Jahrespressekonferenz.
Nach dem schnellen Start von Sixt Plus im Juni 2020 ist das Unternehmen mit seinem Auto-Angebot inzwischen in acht Ländern in Europa und den USA vertreten. Mittlerweile verzeichnen die Münchner nach eigener Aussage mehr als 10.000 Abonnenten. Zum Vergleich: Die Fleetpool Group, einer der Vorreiter auf dem Auto-Abo-Markt, verzeichnete mit seinem Marken im vergangenen Jahr in Deutschland insgesamt 15.000 Abonnements und ist bereits seit 2008 im Geschäft. Die Gesamtzahl an Auto-Abos liegt in der Bundesrepublik derzeit bei ca. 42.000.
Welchen Anteil des Umsatzes Auto-Abos bei Sixt inzwischen ausmachen, wollte der Vertriebschef nicht verraten. Doch die Münchner gehen davon aus, dass der Markt in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen wird. Im Corona-Jahr 2020 hatte Sixt im Gegensatz zur Konkurrenz auch dank des Verkaufes von Sixt Leasing mit 2 Millionen Euro einen knappen Gewinn erzielt. Hoffnung auf eine Dividende dürfen sich die Aktionäre dennoch nicht machen. Zwar sei noch nichts entschieden, doch es bestehe "ein hohes Risiko, dass mit Ausnahme der Vorzugsdividende, keine Dividende ausgezahlt" werde, sagte Erich Sixt.
US-Markt nimmt Fahrt auf
Weiteres Wachstum verspricht sich das Unternehmen nun vom amerikanischen Markt. Dort hatte Sixt bereits im vergangenen Jahr investiert und die Zahl der Stationen von 65 auf 100 erhöht. Damit ist Sixt nun an strategisch wichtigen Flughäfen wie in New York, Boston oder Las Vergas vertreten. Hier erwartet sich der scheidende Vorstandsvorsitzende Erich Sixt besonderes Potenzial. Derzeit liegt der Marktanteil von Sixt in den USA im unteren einstelligen Bereich und ist der viertgrößte Autovermieter des Landes. Mittelfristig sollen die Vereinigten Staaten der wichtigste Markt für die Münchner werden. Das Umsatzvolumen des dortigen Autovermietmarktes wird auf mehr als 32 Milliarden US Dollar geschätzt.
Während hierzulande die Nachfrage nach klassischer Kurzzeitmiete durch die Corona-Krise noch ausgebremst wird, geht es dort wieder bergauf. "Wir bekommen von der Ostküste der USA bereits hoffnungsvolle Zeichen", sagte Sixt-Senior gegenüber Journalisten. Die Auslastung dort sei bereits hoch und die Zahl der Fahrzeuge knapp. Das Leben dort sei wieder auf dem Weg zur Normalität. Obwohl das vergangene Jahr das schwierigste in der 100-jährigen Unternehmensgeschichte gewesen sei, herrsche im Unternehmen nun wieder "Frühlingsstimmung" und man sehe "Morgenrot", sagte Erich Sixt, der im Juni nach mehr als 50 Jahren als Vorstandsvorsitzender zurücktreten will und an seine Söhne übergibt.
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