Mit der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen gewinnt das Thema IT-Sicherheit und der Schutz vor Hackerangriffen an Relevanz. "Neben dem Logistik- und Energiesektor könnte das vernetzte Auto künftig eines der Hauptziele der IT-Kriminalität werden", befürchtet Klaus-Peter Röhler, Vorstand bei der Allianz-Versicherung.
Angriffsflächen gibt es für Hacker genug. Die Unternehmensberatung Capgemini erwartet 2023 allein auf europäischen Straßen etwa 110 Millionen vernetzte Fahrzeuge. Die Attacken erfolgen beispielsweise über drahtlos übertragene Software-Updates oder Smartphones, über die sich Schließsysteme fürs Auto aktivieren lassen.
Neue Vorgaben treten in Kraft
Branchenexperten treibt die Frage um, wie es bei vernetzten Fahrzeugen gelingen kann, die Sicherheit vor Cyberangriffen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu gewährleisten. Einen möglichen Ausweg sieht die Allianz in einer europäischen Lösung in Form eines branchenübergreifenden "Automotive Security Information Center". Das soll die Daten und Kompetenzen verschiedener Institutionen zusammenführen. Dafür sollen Fahrzeughersteller, Zulieferer, Forschungseinrichtungen, Werkstätten und Versicherer, aber auch Telekommunikationsanbieter und Regierungsstellen eingebunden werden.
Auf jeden Fall steigt bei den Autoherstellern der Handlungsdruck. Denn 2020 hat das Weltforum für die Harmonisierung von Fahrzeugvorschriften (UNECE) ein Bündel an zulassungsrelevanten Vorgaben vorgelegt, die die Cybersicherheit von Fahrzeugen definieren. Schrittweise treten die Vorgaben ab diesem Jahr in Kraft. Hersteller müssen etwa nachweisen, dass sie für jedes Modell ein Cybersecurity-Managementsystem implementiert haben. Dabei muss das Fahrzeug über seinen gesamten Lebenszyklus im Zugriff der Security-Prozesse bleiben und Updates empfangen können – viel Arbeit für die IT-Abteilungen.
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