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Montag, 03. Januar 2022, 14.00 Uhr

Phänomen Katalysatoren-Klau:
Diebstähle von Kats nehmen deutlich zu

Immer mehr Katalysatoren werden aus Autos geklaut. Fast täglich berichtet die Polizei mittlerweile von solchen Delikten. Der Grund ist der Anstieg der Preise für Rohstoffe, die in Kats Verwendung finden.

Recycling von Katalysatoren: Hohe Preise für Platin, Palladium und Rhodium lassen die Zahl der Kat-Diebstähle deutlich steigen. (Foto: Affinia Group)
Recycling von Katalysatoren: Hohe Preise für Platin, Palladium und Rhodium lassen die Zahl der Kat-Diebstähle deutlich steigen. (Foto: Affinia Group)

Im schleswig-holsteinischen Geesthacht schlugen die Täter in der Nacht zum Nikolaustag zu: Zeugen hörten am 6. Dezember gegen 1.20 Uhr von einem Parkplatz verdächtige Geräusche und alarmierten die Polizei. Zwei dunkel gekleidete Männer waren dabei, den Katalysator von einem aufgebockten Honda Jazz abzuflexen. Als sie die Beamten bemerkten, flohen die Unbekannten. Zurück ließen sie ihr Auto, in dem sich ein bereits gestohlener Kat befand.

Und ein solcher Kat-Klau ist dabei bei weitem kein Einzelfall mehr: Fast täglich berichten Polizeidirektionen bundesweit von Diebstählen dieser Art. Als Grund für den Anstieg werden von Experten die hohen Rohstoffpreise für Platin, Palladium und Rhodium genannt. Diese Metalle sind das Herzstück des "Abgasreinigers", teilte das nordrhein-westfälische LKA mit. Sie ummantelten den Katalysatorenkern und ermöglichen damit die Senkung der Schadstoffemissionen. Nach Angaben des ADAC können pro Fahrzeug zwischen drei und fünf Gramm Palladium, Platin sowie Rhodium zusammenkommen. Die genaue Menge ist demnach vom Alter des Autos und der verbauten Technologie abhängig.


Verdopplung der ADAC-Einsätze

Der Diebstahl von Katalysatoren von Kraftfahrzeugen wird in der Polizeilichen Kriminalstatistik nicht gesondert erfasst, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen sagte. Auch dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg werden Katalysatoren-Diebstähle nicht angezeigt, wie ein Sprecher mitteilte.

Dennoch lässt sich eine Zunahme erkennen. So bemerkt etwa der ADAC einen deutlichen Anstieg über die vergangenen Jahre. So wurden die Helfer der ADAC-Straßenwacht in diesem Jahr (Stand 7. Dezember) zu 903 Kat-Diebstählen gerufen. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2020, als der ADAC zu 420 Diebstählen dieser Art gerufen wurden. In den Vorjahren waren es noch weniger (2019: 169, 2018: 77, 2017: 38).


"Trend setzt sich aktuell verstärkt fort"

Dass die Zahl der entwendeten Katalysatoren um ein Vielfaches höher liegen dürfte, lässt sich aus einer im Juni 2021 durchgeführten kriminalstrategischen Auswertung des LKA Nordrhein-Westfalen ablesen, nach der im einwohnerstärksten Bundesland seit dem Jahr 2019 stark ansteigende Fallzahlen zu verzeichnen sind. "Dieser Trend setzt sich aktuell verstärkt fort", sagte die LKA-Sprecherin.

Der Auswertung zufolge lagen die Fallzahlen 2019 noch im zweistelligen Bereich, 2020 war es landesweit bereits ein niedriger vierstelliger Wert. Für 2021 zeige sich ein weiterer Anstieg, heißt es. Auch in Niedersachsen wurden dieses Jahr nach Angaben des dortigen LKA bereits mehr als 1000 Mal Katalysatoren aus Autos ausgebaut. Die Fallzahlen seien in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen.

Das Bundeskriminalamt schreibt in seinem Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2020, die Entwendung hochwertiger Kraftfahrzeug-Komponenten sei "weiterhin ein lukratives Betätigungsfeld international agierender Tätergruppierungen. (...) Ein Modus Operandi, der im Jahr 2020 in Deutschland vermehrt festgestellt wurde, war die gezielte Entwendung von Katalysatoren meist älterer Kfz, überwiegend im öffentlichen Verkehrsraum."


GDV hat keine Zahlen

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat keine Zahlen zum Katalysator-Diebstahl. "Wir erfassen das unter "Teilentwendungen", darunter fallen auch Navis, Radios, Airbags, Entertainmentsysteme, Lenkräder, Bordcomputer und so weiter", sagte ein Sprecher. Im Jahr 2020 gab es demnach rund 50.000 Fälle solcher Diebstähle, für die die Kfz-Versicherer insgesamt 91 Millionen Euro gezahlt haben.

Die Täter bevorzugen nach Angaben des LKA Nordrhein-Westfalen Kraftfahrzeuge mit Benzinmotoren, denn bei Dieselmotoren wird zur Ummantelung des Katalysatorkerns fast ausschließlich Platin verwendet. Dieses Edelmetall hat derzeit einen geringeren Wert als die Edelmetalle Rhodium und Palladium. Am 21. Dezember wurde Palladium mit rund 52 Euro gehandelt, Platin mit etwa 27 Euro und Rhodium sogar mit knapp 400 Euro. Im Sommer lagen die Preise zwischenzeitlich noch höher.

Vor allem ältere Fahrzeugmodelle, bei denen der Katalysator gut erreichbar in der Mitte des Wagenbodens liegt, seien begehrt, teilte der ADAC mit. Offenbar erweisen sich demnach die Voraussetzungen bei älteren Opel Astra, Toyota Prius und VW Polo als besonders günstig. Bei jüngeren Fahrzeugen ist der Kat hingegen näher am Motor verbaut und damit wesentlich schwerer zu erreichen. Außerdem enthalten Katalysatoren neuerer Modelle weniger Edelmetalle.


Aufbocken und Durchtrennen

Für den Klau bocken die Täter die Fahrzeuge auf, durchtrennen das Abgasrohr vor sowie hinter dem Katalysator, so die Erfahrung des ADAC: "Das Ganze dauert nicht länger als wenige Minuten." Je nach Standort des Fahrzeugs verwendeten die Diebe dabei unterschiedliche Werkzeuge: an lauten Straßen gerne Flex oder Elektrosäge, in ruhigen Wohngegenden Auspuff- oder Kettenrohrabschneider.

Versichert sind Diebstähle fest eingebauter oder fest mit dem Auto verbundener Teile nach Angaben des GDV über die Teilkaskoversicherung. Nach einem Diebstahl sollten sich Versicherte unverzüglich an ihren Versicherer wenden und den Diebstahl anzeigen.

Und merken wird man den Diebstahl. Auch wenn der fehlende Kat nicht gleich gesehen wird - gehört wird der Verlust auf jeden Fall. Denn ein sehr lautes Motorgeräusch ist Folge des Diebstahls. Das ist nach Angaben des ADAC auch der Grund, warum das Auto dann nicht mehr im Straßenverkehr fahren darf. Zudem funktioniert die Abgasreinigung - die Aufgabe des Kats - nicht mehr, die Straßenzulassung erlischt. (dpa/gem)

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