Der Autobauer Daimler hat im Schlussquartal des vergangenen Jahres einen weiteren kräftigen Verkaufseinbruch verzeichnet. In den Monaten Oktober bis Dezember lieferte die Stammmarke Mercedes-Benz weltweit 464.130 Pkw aus und damit knapp ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum, wie der Dax-Konzern mitteilte. Auf Jahressicht fielen die Stuttgarter mit 2,05 Millionen verkauften Autos mit dem Stern erstmals seit Jahren wieder hinter den Erzrivalen BMW zurück, der mehr als 2,2 Millionen Autos seiner Stammmarke verkaufte. 2016 hatte die Marke Mercedes die Führung beim weltweiten Verkauf von Premiummodellen von den Münchenern erobert.
Im zweiten Halbjahr lastete die knappe Versorgung mit Elektronikchips auf den Verkäufen des Daimler-Konzerns, der wegen der Lieferengpässe nicht so viele Autos bauen konnte wie geplant. Die Marke Mercedes-Benz verkaufte im Gesamtjahr fünf Prozent weniger, auch im wichtigen Markt China stand ein Minus von zwei Prozent zu Buche. Die Vans im Konzern lieferten zwar mit 334.210 Fahrzeugen 2,6 Prozent mehr Autos aus. Insgesamt lieferte das Unternehmen so aber nur 2,43 Millionen Fahrzeuge aus und damit vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Rekorde bei AMG, Maybach und G-Klasse
Allerdings priorisiert Daimler den Einbau von verfügbaren Halbleitern auf lukrativere Modelle und Elektroautos, um die Geschäftszahlen zu schonen. So seien die Verkäufe von High-End-Modellen und Elektroautos auf Rekordniveau, hieß es. Der Verkauf von vollelektrischen Modellen zog 2021 um rund 90 Prozent auf 99.301 Autos an. Dabei sind aber die Marke Smart sowie die Vans eingerechnet. Ohne sie wurden knapp 49.000 rein elektrische Autos verkauft. Das Flaggschiff EQS verzeichnete seit der Verkaufsfreigabe im August 16.370 Bestellungen. Die Markteinführung des EQS in den beiden größten Märkten USA und China erfolgte erst im Dezember.
Im Luxus-Segment konnte Mercedes durchweg zulegen. Die Auslieferungen der S-Klasse stiegen um 40 Prozent auf 87.064 Einheiten. Über ein Drittel davon wird in China verkauft. Die G-Klasse klettert mit 41.174 Fahrzeugen auf ein neues Allzeit-Hoch. Mercedes-AMG vermeldet mit 145.979 Einheiten ein Plus von 16,7 Prozent und damit ebenfalls einen Rekordwert. Mercedes-Maybach erreichte einen Höchssttand mit 15.730 Fahrzeugen, das sind 50,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein in China werden pro Monat durchschnittlich mehr als 900 Maybach-Varianten verkauft. (dpa/swi/ger)
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